Sprung 3: Geräuschen und Bewegungen folgen

Wenn ich mir die Fotos von der Geburt unseres Sohnes Rolf anschaue, denke ich: Du hast dich in drei Monaten schon ganz schön verändert. Außerdem ist diese neue Welt natürlich für uns beide gewöhnungsbedürftig. Auch für mich in meiner neuen Rolle als Mutter. Es stimmen also all die Klischees, die mir während meiner Schwangerschaft über das Elternsein erzählt wurden. Zum Beispiel: Wo ein Kind geboren wird, wird auch eine Mutter geboren.

Sprung 3: eine Herausforderung

In meiner neuen Rolle als Mutter wurde ich daher von Zeit zu Zeit herausgefordert. In der vergangenen Zeit ging es vor allem darum, Rolfs Bedürfnisse herauszufinden. Ist er hungrig? Gibt es Krämpfe? Ist ihm zu kalt? Möchte er ein Nickerchen machen? Ich hatte den ganzen Tag lang zu tun, sein kryptisches Babyverhalten zu deuten.

Vor allem während eines Sprungs. Dann ist er besonders anhänglich, und das führt dazu, dass er die ganze Zeit bei mir sein will, seine kleine Hand um meinen Finger oder in meinen Arm drückt. Ich würde es nicht wirklich als Weinen bezeichnen, aber er wird schneller unruhig und will nicht selbständig spielen, sondern in der Babytrage ganz nah bei mir sein. Das ist dann für eine Weile sein Lieblingsplatz.

Irgendwie liebe ich dieses Gefühl, dieses Anklammern, aber die Tage waren auch manchmal sehr intensiv. Alles, was ich mir vorgenommen hatte, konnte ich mir auf den Bauch schreiben. Es sei denn, sein Papa ist dabei, denn er ist sicher genauso gut und eine mehr als ausreichende Alternative für Rolf. Es ist schön, wenn wir uns in unseren neuen Rollen als Eltern manchmal eine Auszeit voneinander nehmen. So schaffen wir es immer noch, ein paar Stunden Schlaf nachzuholen. Außerdem gibt sein Papa Rolf oft die erste Flasche am Morgen, sodass ich nicht früher aus dem Bett aufstehen muss, wenn ich zum Abpumpen bereit bin.

Bei einem Sprung erlebe ich, dass seine Nickerchen auch unruhiger und kürzer sind, obwohl er schon so gut durchschlafen kann. Das bedeutet auch kürzere Nächte für mich. Auch tagsüber habe ich das Bedürfnis, ihn zu seinem Mittagsschlaf zu begleiten.

Jede Bewegung von Bo verfolgen

Erst ein paar Tage später, als er dann einen Sprung machte, habe ich es gemerkt. Es war ein Sprung. Er schafft es dann, sein Gesicht bei dem Geräusch zu drehen. Auch unser lebender Schmusehund Bo hat sich inzwischen völlig an diese für ihn neue Familiensituation gewöhnt und Rolf verfolgt alles, was Bo macht, mit seinen Augen. Außerdem plaudern wir ganze Gespräche in der Babysprache miteinander, und sein Lächeln sorgt dafür, dass wir uns gegenseitig verstehen. Das Spielen in seinem Babygym ist weniger hölzern und er greift nach verschiedenen Spielsachen und erkundet sie mit seinem Mund. Wir spielen neue Spiele, wie das Reiten auf einem Pferd auf meinem Schoß. Dafür bekomme ich ein wunderschönes Lächeln. Ich beobachte ihn immer wieder fasziniert, wie er Schritt für Schritt neue Fähigkeiten erlernt. 

Ich merke auch, dass er mehr Kraft hat, sich in eine sitzende Position zu bringen, wenn ich seine kleinen Hände in meinen Händen falte. Natürlich helfe ich ihm dabei und unterstütze die wackelnde Bewegung seines Kopfes. Ich erfreue mich so sehr an seinen Fortschritten, all die klammernden, tröstenden Momente waren es wert, du warst in deinem Sprung.

Teil der Mutterschaft

Ein Baby zu bekommen ist eine besondere Zeit voller Wachstum und Entwicklung. Manchmal fühlt es sich für mich herausfordernd an, aber ich denke, es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass dies alles Teil der Mutterschaft ist. Deshalb genieße ich diese wunderbare Zeit in vollen Zügen und bin unglaublich stolz auf all die Meilensteine, die Rolf erreicht.

📷: @lisasnipfotografie