Unsere Entscheidung für eine große Familie

Gast-Blogger: Margot

Fünf Kinder: Fluch oder Segen? Oder beides? Die Vorstellung von einer großen Familie fand ich schon immer schön: Vier Kinder erschien mir ideal. Aber wenn es mit vieren klappt – warum sollten es dann nicht fünf werden? Allerdings hatte ich nicht bedacht, dass diese Kinder irgendwann alle unterschiedliche Hobbys haben würden, die sie an völlig verschiedenen Orten ausüben wollen. Wie kann das funktionieren? Man kann sich ja schließlich nicht fünfteilen.

„Arbeitest du auch?“

Diese Frage höre ich sehr oft. Meine Antwort darauf lautet: „Nein“. Ich wüsste gar nicht, woher ich die Zeit für einen Beruf nehmen sollte. Wenn die Kinder krank zu Hause sind oder der Unterricht ausfällt, bin ich immer froh, dass ich nichts organisieren muss, um für die Kinder da zu sein.

Im Sommer wird Julie 4 Jahre alt und kommt dann nach den Sommerferien in die Grundschule. Die Frage, ob ich dann auch wieder arbeiten will, wird mir darum jetzt noch häufiger gestellt. Aber wenn ich berufstätig wäre, müsste nach Schulschluss vieles organisiert werden. Die Kinder müssten vielleicht das eine oder andere Hobby aufgeben. Und das will ich nicht von ihnen verlangen. Zum Glück verstehen die meisten, dass ich nicht arbeite. Mutter von fünf Kindern zu sein ist schließlich mehr als ein Vollzeitjob!

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Ich genieße meine große Familie

Die Zeit mit meinen Kindern genieße ich sehr. Ich bin ein richtiges Muttertier und möchte am liebsten keinen Moment mit meinen Kindern verpassen. Inzwischen habe ich aber gelernt, dass ich einige dieser Momente wohl oder übel verpassen muss. Naja, nicht wirklich gelernt – ich war eher dazu gezwungen. Denn so gern ich es auch möchte, ich kann einfach nicht überall gleichzeitig sein. Mein Mann und ich teilen uns daher auch immer öfter auf. Aber dann möchte ich natürlich über jeden Zwischenschritt informiert werden und so viele Videos und Fotos wie möglich sehen.

Familien-Chaos: Wer muss wann wo sein?

Insgeheim spiele ich gern Mama-Taxi. Das fängt natürlich schon am Morgen an. Dann müssen die vier Ältesten zur Schule. Im Winter bringe ich sie mit dem Auto, denn 20 Minuten mit dem Rad und Kleinkind hinten drauf durch die Kälte und Dunkelheit zu fahren, ist nicht gerade meine Lieblingsbeschäftigung. Erst recht nicht, wenn das Auto vor der Tür steht. Mein Mann geht schon früh aus dem Haus, darum muss ich dafür sorgen, dass alle pünktlich loskommen. Das ist jetzt das letzte Jahr, in dem wir zu sechst zur Schule fahren. Julie muss natürlich mitkommen, wenn ich ihre Brüder und Schwestern in die Schule bringe. Liam ist jetzt in der 8. Klasse und wechselt nächstes Jahr auf die weiterführende Schule. Darauf freut er sich schon riesig. Ich bin ehrlich gesagt noch nicht so ganz bereit dafür. Genau wie ich nach den Sommerferien nie bereit bin, wieder den ganzen Tag allein zu Hause zu sein, während die Kinder in der Schule sind. 

Ich muss sagen, dass ich es bisher immer geschafft habe, die Kinder pünktlich zur Schule zu bringen. Es sei denn, irgendjemand fällt vom Rad oder verliert unterwegs eine Pedale. Rein zufällig ist das meistens dieselbe Person: Tobin, mein jüngster Sohn. Ein herzensgutes Kind, aber für Missgeschicke dieser Art ist er prädestiniert. Zum Glück ist er aber auch in der Lage, sich selbst zu helfen.

Und wenn die Kinder aus der Schule zurückkommen …

… fängt die Planung erst richtig an. Denn dann sind sie nicht mehr alle zusammen auf einem Haufen, sondern verteilen sich in alle Himmelsrichtungen. Liam fährt meistens selbst mit dem Rad zum Tennis. Wenn es zu sehr regnet, fällt die Tennisstunde ohnehin aus. Durch den strömenden Regen muss er also nicht fahren. In solchen Momenten bin ich immer froh, dass die Jungs schon eigene Smartphones mit einem Tracker haben. So weiß ich immer, dass er auch gut im Tennisclub angekommen ist. In der Zwischenzeit habe ich das nächste Kind schon beim Tanzen oder im Theater abgeliefert. 

Natürlich verabreden sie sich auch mit Freundinnen und Freunden zum Spielen, wenn ein Nachmittag ohne Hobbys ansteht. Aber wie? Manchmal habe ich deswegen ein schlechtes Gewissen. Da ich nachmittags eigentlich nie zu Hause bin, können die Kinder fast nie bei uns spielen. Mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt, die Kinder auch mal allein zu Hause zu lassen. Dann sage ich den anderen Eltern Bescheid, dass ich zwischendurch mal weg sein werde, um ein Kind durch die Gegend zu kutschieren. Für mich ist es in Ordnung, wenn die Kinder dann „allein“ zu Hause sind. Liam oder Tobin sind schließlich auch da, haben ein Auge auf die Kleinen und können mich zur Not telefonisch erreichen. Ich vertraue meinen Kindern voll und ganz und gehe davon aus, dass andere Eltern auch wissen, ob sie ihr Kind eine Zeit lang ohne elterliche Aufsicht zu Hause lassen können.

Ich bin nicht allein!

In dieser ganzen Geschichte taucht mein Mann kaum auf. Aber er ist da! Er arbeitet Vollzeit – die eine Hälfte im Büro und die andere Hälfte zu Hause. Und diese 50 % brauche ich zu Hause auch wirklich dringend. Der Mittwochnachmittag ist bei uns irgendwie besonders populär. Und da brauche ich ihn, damit alle Kinder dort landen, wo sie sollen.

Meine Kinder sind natürlich auch nur Kinder. Sie haben manchmal keine Lust oder trödeln beim Anziehen ewig. Dann verliere ich schon mal die Geduld. Aber wir sind eben auch eine typische Großfamilie. Die Ältesten helfen den Jüngeren – ziehen den Reißverschluss an der Jacke hoch oder binden ihnen die Schuhe zu. Und die vielen Kuscheleinheiten während des Tages sind die größte Belohnung für meinen Job als Vollzeitmutter! Solange wir das genießen können, geht es uns allen doch echt gut.

Margot, Mutter von 5 Kindern.

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