Meine schmerzmittel freie Geburt

Gast-Blogger: Anna

Ich hatte von Anfang an keinen leichten Start. Mit Hashimoto eine schwere Risiko Schwangerschaft und am Ende eine Einleitung, die fast schief gegangen wäre. Meine Plazenta war gegen Ende hin komplett verkalkt und nicht mehr intakt, zudem hatte ich eine starke Gallenblasen Entzündung mit Steinen. Bei 37+5 begann die Einleitung aufgrund der kaputten Plazenta.

Geburtseinleitung

Am 14.07.2023 wurde ich vorzeitig eingeleitet. Für mich selbst emotional sehr schwierig gewesen, da ich immer mir gewünscht hatte es ,,allein‘‘ zu schaffen. Ich bekam um 12:00Uhr die erste zwei Tabletten, kurz darauf setzten die ersten Wehen ein. Sie fühlten sich sehr erdrückend an waren aber gut zu veratmen. Diese ziehen sich in unregelmäßigen Abständen den ganzen Tag und die Nacht hin. Um 24Uhr war ich das letzte Mal am CTG da bot man mir das erste Mal Schmerz- und Schlafmittel an was ich dankend aber ablehnte. Ich hatte im Vorgespräch schon geäußert das ich nichts haben möchte und dass ich eine Unverträglichkeit auf Paracetamol habe. 

,,Sie werden es noch brauchen.‘‘ sagte die Hebamme lachend und drückte mir die Zäpfchen in die Hand und schickte mich aufs Zimmer. Natürlich entsorgte ich diese direkt und hatte eine schlaflose Nacht.

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Wieder im CTG

Am nächsten Morgen der 15.07.2023 sollte ich um 07:00 wieder im CTG sein, war da keine Wehe mehr da. Auf Anfrage, ob ich auch nochmal untersucht werde, wurde es immer auf den nächsten CTG-Termin geschoben, was aber leider nie geschah. Um 17:13Uhr platzte dann endlich meine Blase und schlagartig begannen die Wehen einzusetzen. Abstände waren dann schon sehr kurz. Ich kam direkt in den Kreißsaal und wurde direkt gefragt, ob man mir was geben sollte, was mein Partner für mich verneinte, und wieder erklärte das dies wegen der Unverträglichkeit nicht so gut sei. Sachen wie Massage, Bad nehmen usw., um Schmerzen etwas einzudämmen mussten wir mehr oder weniger uns aus dem Ärmel schütteln, nur gut, dass wir uns ausreichend informiert hatten bei meiner eigenen Hebamme und so gut durchgekommen sind.

Ab ca. 22 Uhr begannen die Pausen zwischen den Wehen auszubleiben aber der Muttermund wollte sich nicht weiter öffnen so blieben wir bis 24Uhr bei 8cm stehen. Man schickte mich aufs Zimmer mit einem Rollstuhl und meinen Partner nach Hause. Da ich Erstgebärende sei würde sich das vermutlich noch bis zum nächsten Abend ziehen, so die Aussage im Kreißsaal. Auf dem Zimmer erneut dann wieder das Angebot man könne mir ein Zugang mit Schmerzmittel oder Opiate geben das ich nochmal schlafen kann, was ich verständlich wieder ablehnte.

Ich war stark erschöpft, die Woche bevor alles los ging, war schon schwierig da es mir nicht gut ging und der Aufenthalt wie die Einleitung setzte mir psychisch sehr zu. 

Die Geburt

Ich übergab mich vor Schmerzen und konnte nicht mehr alleine stehen oder gehen. Eine Stunde später klingelte ich nach der Schwester. Ich spürte das die Wehen sich veränderten und ich in den Kreißsaal möchte. Leider verneinte sie dies, ich solle mich doch endlich mal ausruhen waren ihre Worte und sie schloss die Tür. Mit letzter Kraft kletterte ich aus meinem Bett und krabbelte im OP-Hemd unter Presswehen in den Kreißsaal.

Dort angekommen um ca. 1:30 bat ich die Hebamme nochmal zu schauen. Und da war er der kleine Kopf meiner Prinzessin. Ich rief den werdenden Papa an der zum Glück schnell da war. Im Kreißsaal wurde ich dann nochmal nach Schmerzmittel und ob ich einen Damm Schnitt möchte, gefragt, beides lehnte ich ab. Um 1:40Uhr kam er an und dann konnte es endlich los gehen. Nach wenigen Pressstößen war sie dann endlich bei uns. Am 16.07 um 2:16 war alles geschafft und es hat sich mehr als gelohnt. 

Erfahrung nach der Geburt ohne Schmerzmittel

Ich würde jederzeit wieder ohne Schmerzmittel entbinden, für mein Empfinden war alles auszuhalten und mit dem Ziel vor Augen vergingen diese Stunden wie Minuten, auch wenn ich stark erschöpft dann war.

Mir war es sehr wichtig unabhängig von der Unverträglichkeit ohne Schmerzmittel das ganze zu überstehen. Es sind immerhin Wirkstoffe, die mein Baby abbekommt, auch wenn sie erlaubt sind, schaden sie meiner Meinung nach trotzdem meinem Kind.

Die Geburt ist ein natürlicher Prozess und wir Frauen sind so Gott verdammt stark. Welche Vorteile es sonst mit sich bringt weiß ich gar nicht genau, ich selbst fand es aber besser jeden schmerz so zu spüren wie er ist und diesen Prozess komplett zu durchleben ohne etwas ,,verpasst‘‘ zu haben. Im Zum Glück habe ich keine Nachwehen bekommen

Nachhinein im Austausch mit anderen Mamis würde ich vielleicht sagen das wir deswegen vielleicht anders generell mit Schmerzen zuhause umgehen und mein Kind nicht so ein kleines Schmerzempfinden hat sondern eher eine größere Toleranz bis sie zeigt das ihr etwas weh tat. Schlafprobleme hatten wir bis jetzt auch sehr selten und nach der Geburt fühlt ich mich allgemein Fiter als ich dachte. Auch die Nachwehen waren bei mir nicht vorhanden, wo andere berichteten die vieles bekamen das diese sehr schlimm gewesen sein sollen. 

Ich werde die nächste Geburt definitiv wieder so handhaben wollen und kann euch ja dann berichten, ob ich Gleichheiten feststelle oder ob meine Vermutungen komplett daneben liegen.

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