Gehirnentwicklung Baby 6-12 Monate

Wenn Sie sich jetzt die Bereiche im Gehirn Ihres Babys ansehen, in denen sich besondere Dinge entwickeln, werden Sie feststellen, dass es ganz andere Bereiche sind als kurz nach der Geburt. Das allein zeigt, wie sehr sich Ihr Baby im ersten Lebenshalbjahr bereits entwickelt hat. In diesem Artikel lesen Sie, wie sich das Gehirn Ihres Babys im Alter von 6-12 Monaten entwickelt.

Jetzt sind die Teile des Gehirns, die beim kognitiven Lernen, der Bewegung, der Sprache und der sozial-emotionalen Wahrnehmung eine Rolle spielen, sehr aktiv. Das bedeutet natürlich nicht, dass die anderen Teile des Gehirns jetzt nicht aktiv sind. Gehirne sind immer aktiv. Wenn Sie sich mit den Sprüngen befassen, die Ihr Baby in dieser Zeit durchläuft (Beziehungen, Kategorien und Sequenzen), werden Sie feststellen, dass dies alles mit den Teilen des Gehirns zusammenhängt, die sich gerade am stärksten entwickeln.

Kognitives Lernen

Die Aneignung von Wissen, das eigentliche “Lernen”, setzt bereits ein gewisses Maß an Bewusstsein voraus. Sie lernen wirklich etwas und tun es nicht nur reflexartig. Sie können also sehen, dass Ihr Baby bereits ein sehr aufmerksamer Mensch ist. Dieses kognitive Lernen beginnt sich jetzt zu entwickeln, und es wird sich während der gesamten Kindheit fortsetzen. In der Tat, ein Leben lang, aber Sie sehen, dass Kinder proportional mehr lernen als Erwachsene. Deshalb ist dieser Teil des Gehirns bei ihnen auch besonders aktiv. Für Ihr Baby gibt es noch so viel zu lernen in dieser Welt.

Und Lernen? Das macht man, indem man viel Erfahrung mit etwas hat. Das erklärt auch, warum Säuglinge (und Kinder) oft etwas wiederholen. Durch Wiederholung lernt man, ist wirklich keine unsinnige Aussage. Denn die Wiederholung von etwas zeigt uns, dass das, was beim ersten Mal passiert ist, kein Zufall war, sondern die gesetzliche Regel. Es immer und immer wieder zu tun, ist also sehr gut für die kognitive Entwicklung. Es wird Sie also nicht überraschen, dass Ihr Baby dies gerade jetzt in dieser Phase tut, in der der Teil des Gehirns, in dem dieses Lernen registriert wird, sehr aktiv ist.

Bewegung

Als Ihr Baby geboren wurde, konnte es sich noch nicht bewusst bewegen. Sein Körper bewegte sich “zufällig”, könnte man sagen. Oder zumindest hat es nicht darüber nachgedacht. Jetzt tut es das, und Sie können es an seinen grobmotorischen Fähigkeiten erkennen. Diese haben sich in den letzten Monaten so weit entwickelt, dass Ihr Baby jetzt sitzen kann (im Durchschnitt mit 6,5 Monaten), krabbeln kann (im Durchschnitt mit 9-10 Monaten) und dabei ist, seine ersten Schritte zu machen (erste eigene Schritte im Durchschnitt mit 12-14 Monaten). Das Lustige an der Entwicklung dieser grobmotorischen Fähigkeiten ist, dass sie von Kopf bis Fuß fortschreiten! Zuerst die Kopf- und Nackenmuskulatur, dann die Arm- und Rumpfmuskulatur und schließlich zwischen 6 und 12 Monaten die Rumpf- und Beinmuskulatur, die natürlich wieder zum Krabbeln und Laufen benötigt wird.

Die Qualität des Erlernens der Grobmotorik wird unter anderem durch die Menge des im Gehirn vorhandenen Myelins beeinflusst. Je mehr Myelin vorhanden ist, desto besser und schneller können Informationen vom Gehirn weitergeleitet werden. Myelin entwickelt sich auf natürliche Weise, aber gestillte Säuglinge bilden schneller mehr Myelin. Dies könnte erklären, warum sich gestillte Babys auch körperlich schneller und besser entwickeln.

Wussten Sie, dass…

… der Schädel eines Babys so konstruiert ist, dass er in den ersten anderthalb Jahren häufige Stürze verkraften kann? Der Schädel gibt leicht nach, weil die verschiedenen Schädelplatten noch nicht vollständig zusammengewachsen sind. Dadurch ist das Gehirn besser geschützt.

Sprache

Mit Ihrem Baby zu sprechen ist und bleibt wichtig. Sie werden sehen, dass Ihr Baby Ihnen in dieser Zeit auch zum ersten Mal Wörter zurücksagen kann! Je mehr Sie mit ihm reden und es anregen, desto besser wird das klappen. Hier können Sie genau nachlesen, wann Sie was von Ihrem Baby erwarten können, wenn es um die Sprache geht, und wie Sie Ihr Baby am besten bei der Sprachentwicklung unterstützen können.

Die Bindung, die Sie bereits zu Ihrem Baby aufgebaut hatten, wird nun auf einmal noch intensiver, und auf der anderen Seite begreift Ihr Baby dadurch auch auf einmal, dass andere Menschen “Fremde” sind. Das führt dazu, dass viele Babys nach dem mentalen Sprung mit 6 Monaten (Zusammenhänge) und noch mehr nach dem Sprung mit 8,5 Monaten (Kategorien) beginnen, Ängste vor “fremden” Menschen zu entwickeln. Die Zeit der “Schüchternheit” bricht an. Lesen Sie hier mehr über Schüchternheit und wie Sie Ihrem Baby dabei helfen können.

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